Kinderorthopädie

Das Kind – vom Scheitel bis zur Sohle

Die Kinderorthopädie stellt ein sehr verantwortungsvolles Gebiet der Orthopädie dar, da das wachsende Skelett besonderer und sehr sorgfältiger Behandlung bedarf. Die Früherkennung orthopädischer Krankheitsanlagen und Prophylaxe (Ultraschall der Säuglingshüfte) von Fehlformen des Hüftgelenkes, Wirbelsäule und der Füße stellt hierbei einen wichtigen Schwerpunkt unserer Tätigkeit dar. Aber auch die Manualtherapie und homöopathische Begleitbehandlung bilden essentielle Therapiepfeiler in der Behandlung unserer kleinen Patienten.

Hüftscreening

Hüftdysplasie (Hüftreifungsstörung)

Die Hüftdysplasie kommt bei etwa 3 von 100 Kindern vor und ist somit eine häufige Erkrankung des Neugeborenen. Mädchen sind etwa 6 mal häufiger als Jungen betroffen. Zusätzliche Risikofaktoren sind Kaiserschnitt, Beckend- oder Steißlage sowie Dysplasiefälle in der Familie. Durch das mangelnde Wachstum der Hüftpfanne ist das Hüftdach zu steil und/oder zu klein angelegt. Als Folge dieser Fehlbildung wird der Hüftkopf nicht richtig überdacht (sog. „Containment“), und das Hüftgelenk droht auszurenken. Die nicht rechtzeitig behandelte Dysplasie führt zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß (Arthrose). Durch frühzeitiges Screening können viele Fälle vermieden werden. Hierzu ist das Ultraschallscreening der Neugeborenen essentiell. So können Dysplasiefälle rechtzeitig behandelt und die Hüften zur normalen Ausreifung gebracht werden. Sowohl die Erkennung als auch die Therapieführung gehört zu unserem Praxisspektrum.

Skoliosescreening

Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung)

Skoliose ist eine dauerhafte, nicht mehr aktiv aufrichtbare seitliche Verbiegung der Wirbelsäule mit einer Drehung der einzelnen Wirbelkörper. Per Definition spricht man erst ab einer Krümmungsstärke von 10 Grad nach COBB und gleichzeitigem Vorliegen einer Wirbelkörper-Rotation von einer Skoliose. Alles was darunter ist ohne besonderen Krankheitswert.

Die skoliotische Wirbelsäule bildet in der Regel mehrere, einander gegenläufige Bögen aus, die sich kompensieren, um das Körpergleichgewicht aufrecht zu erhalten.

In etwa 80% aller Fälle ist die Entstehungsursache unbekannt. Diese Skoliosen werden als idiopathisch bezeichnet.

Die Skoliose zählt zu den Wachstumsdeformitäten. Sie entsteht und verschlechtert sich insbesondere während der Jugend in Zeiten verstärkten Körperwachstums. Bei progredientem (fortschreitendem) Verlauf sind Skoliosen dringend behandlungsbedürftig. Je nach Ausmaß der Verkrümmung kommen hierfür Physiotherapie nach Schroth oder Vojta, Korsett-Versorgung und als letzte Maßnahme eine Wirbelsäulenversteifende Operation in Frage.
Ziel unseres Skoliosescreening ist frühzeitig die Risikopatienten herauszufiltern und die notwendigen therapeutischen Schritte einzuleiten.