Hüftarthroskopie

Die Arthroskopie der Hüfte ist ein Verfahren zur minimal-invasiven Untersuchung und gleichzeitigen operativen Behandlung. Hierbei sind meist zwei bis vier kleine Einstiche ausreichend, um eine Kamera und spezielle Instrumente in das Gelenk einführen zu können.

So lässt sich nahezu der gesamte Hüftgelenksraum einsehen. Durch das Einführen von speziellen Instrumenten können gleichzeitig verschiedene krankhafte Veränderungen behandelt werden.

Die Hüftarthroskopie wird als kurzstationärer Eingriff durchgeführt. Nach der Operation sind Gehstützen notwendig.

Indikationen

  • Femoroazetabuläres Impingement (Cam Impingement, Pincer Impingement)
    Hierbei kommt es zu einem zu frühen Kontakt zwischen dem Schenkelhals und der Gelenkpfanne bei Beugung und Drehbewegungen im Hüftgelenk. So können Verletzungen des Gelenkknorpels und der Gelenklippe (Labrum) entstehen. Dies führt zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung und begünstigt die Arthroseentstehung. Im Rahmen der Hüftarthroskopie kann störender Knochen am Übergang Hüftkopf/Schenkelhals oder an der Gelenkpfanne weggenommen werden.
  • Verletzungen des Labrum acetabulare (Gelenklippe): Diese treten meistens in Zusammenhang mit dem Femoroazetabulären Impingement auf. Wenn das Labrum abgelöst oder gerissen ist, kann es in vielen Fällen arthroskopisch wiederbefestigt werden.
  • Knorpelschäden am Gelenkknorpel: Ursache ist ebenfalls häufig das dem Femoroazetabuläre Impingement. Zur Reparatur des Gelenkknorpelschadens bestehen eine Reihe von Möglichkeiten, abhängig von Schweregrad und Größe des Defekts.
  • Arthrose des Hüftgelenks (Coxarthrose)
    Bei leichten  Arthrosen können arthroskopisch Knorpel und Gelenklippe geglättet werden, Gelenkkörper werden entfernt, knöcherne Ausziehungen (Osteophyten) werden abgetragen. Bei schweren Arthrosen mit einem fast aufgehobenen Gelenkspalt ist keine Arthroskopie meht möglich, hier muss das Gelenk ersetzt werden (Hüftprothese).
  • freie Gelenkkörper
  • Verletzung des Ligametum capitis femoris (Kopfband)
  • unklare Schmerzen des Hüftgelenkes
  • inneres Hüftschnappen (Coxa saltans interna)
  • Erkrankungen der Gelenkschleimhaut
  • Infektion des Hüftgelenkes

Femoroazetabuläres Impingement (FAI)

Das Femoroazetabuläre Impingement beschreibt einen krankhaften, verfrühten Kontakt zwischen dem Schenkelhals und der Gelenkpfanne bei Beugung und Drehbewegungen im Hüftgelenk. So können Verletzungen des Gelenkknorpels und der Gelenklippe (Labrum) entstehen. Das FAI wird heute als wichtige Mitursache bei der Entstehung der Hüftgelenksarthrose angesehen.
Je nachdem wo die Ursache des FAI lokalisiert ist spricht man vom Cam- bzw. dem Pincer-FAI. Häufig finden sich Mischformen beider Typen.

Cam FAI (Nockenwellen FAI)

Bei dem Cam FAI liegt eine Formveränderung mit knöcherner Ausziehung am Übergang vom Hüftkopf zum Schenkelhals vor. Diese knöcherne Ausziehung (Bump) wird bei Beugung und Drehbewegung in die Gelenkpfanne eingedreht und kann dort den Gelenkknorpel schädigen. Arthroskopisch kann der Bump abgefräst werden.

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Pincer FAI (Beißzangen FAI)

Hier liegt die Ursache des Impingements an der Gelenkpfanne. Durch eine zu weite, beißzangenartige Umfassung des Hüftkopfes durch die Pfanne kommt es zu einem verfrühten Kontakt des Schenkelhalses mit der Gelenklippe (Labrum). Dies führt v.a. zu Labrumverletzungen. Viele Ursachen des Pincer FAI lassen sich arthroskopisch beheben. Unter Umständen ist hierzu eine Naht des Labrums erforderlich.

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