Stoßwellentherapie
Ob im Sport oder Alltag treten an vielen Sehnenansatzpunkte Überlastungsbeschwerden auf. An der Verbindungsstelle zwischen Knochen und Sehnengewebe kommt es dann zu einer nicht bakteriellen Entzündungsreaktion, die auch umliegendes Gewebe wie zum Beispiel Gelenkschleimbeutel erfassen kann. Die bekanntesten Beispiele hierzu sind der Tennis oder Golferellbogen, Fersensporn, Achillodynie (Achillessehnenansatzschmerz), Tendinitis calcarea (Verkalkung der Schultersehne).
Mit der radialen Stoßwelle hat sich ein neues Therapieverfahren durchgesetzt, welches ohne Injektion oder Operation die Durchblutung in der Entzündungszone verstärkt und gleichzeitig über Botenstoffe (Substanz P Ausschüttung, COX II Hemmung) die Entzündungskaskade herunterreguliert und somit antientzündlich (antiphlogistisch) wirkt. Des weiteren wird auf nervaler Ebene über eine Hyperstimulation schmerzleitende Fasern blockiert, was zu einer Schmerzabnahme (Analgesie) führt. Über diese Mechanismen werden die körpereigenen Selbstheilungskräfte stimuliert, ohne das zusätzliche Medikamente notwendig sind. So gelingt es insbesondere an Sehnen den sehnenschädigenden Cortison-Einsatz zu vermindern oder zu verhindern. Gerade aufgrund dieser Tatsache hat sich die Stoßwellentherapie im Hochleistungssport als effiziente Behandlungsmethode etabliert (regelmäßiger Einsatz Bundesliga/Olympia etc.). Mittlerweile ist mit einem Spezialaufsatz auch die Behandlung von schmerzhaften Muskelverhärtungen ohne Injektion möglich.
Wirkprinzip
Ähnlich einer Pistole wird eine Stahlkugel mit Druck abgeschossen und in der Handstückspitze derartig abgebremst, dass dabei eine pneumatische Druckwelle erzeugt wird, die in das Gewebe eingeleitet wird. Zur Besserung Ankoppelung wird ein spezielles Gel verwendet.
Es erfolgen in der Regel 3 Behandlungsserien im Abstand von einer Woche. Die Behandlungseffekte treten je nach Gewebe und Lokalisation ca. 6-8 Wochen ein, wobei schon nach 1-2 Sitzungen zum Teil erhebliche Beschwerdebesserungen beobachtet.
Anwendungsgebiete
- Tennisellbogen
- Schmerzhafte Sehnenansatzreizung an der Außenseite des Ellbogens
- Schulterschmerz mit oder ohne Kalkeinlagerung
- Schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Schulter
- Golferellbogen
- Schmerzhafte Sehnenansatzreizung an der Innenseite des Ellbogens
- Bursitis Trochanterica
- Schmerzhafte Sehnenansatzentzündung am Hüftkamm
- Patellaspitzensyndrom
- Belastungsschmerz an der Kniescheibensehne
- Tibiakantensyndrom
- Belastungsschmerz an der Schienbeinkante
- Achillodynie
- Schmerzhafte Reizung der Achillessehne
- Fersenschmerz
- Schmerzhafte, meist chronische Entzündung an der Ferse
- Sehnenansatzerkrankungen
- Schmerzhafte Reizungen der Sehnenansätze durch Über- oder Fehlbelastung oder degenerative Prozesse
- Schmerzhafte Triggerpunkte (Muskelhartspannpunkte)
- Akute und chronische Schmerzen, z.B. im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich, durch dauerhaft verkürzte und verdickte Muskelabschnitte